Herkunft und Geschichte des faltigen Gentleman´s Die englische Bulldogge, in England einfach "Bulldog" genannt, gilt seit langer Zeit als der englische Nationalhund Die Geschichte dieser Rasse ist lang und alles andere als romantisch. Ein Kenner und Freund des Bulldogs schreibt in der Zeitung "Field", dass 1871 eine große aber erfolglose Debatte über die Abstammung des Bulldogs stattgefunden habe. Es wurde die Frage aufgeworfen ob der Mastiff oder der Bulldog die ältere Rasse sei. Allgemein wurde angenommen, dass beide Rassen zur etwa gleichen Zeitpunkt aus demselben Ursprung hervor gegangen waren. Viele alte Dichter erwähnen einen starken, mutigen Hund "Allan of Chancer" und seine Verwendung bei der Raubtierjagd. Der Name dieser ausgestorbenen Rasse wird verschieden genannt: Alan, Alande, Alant, Alaun, Alauntt und Allan. "Cotgreve" veröffentlicht in seinem französisch - englischen Wörterbuch im Jahre 1632 eine Erklärung über den Allan, den er als Metzgerhund bezeichnet, der den Schlächtern dazu dient ihre wilden Ochsen zu treiben und das Vieh in den Ställen zu bewachen. Edmond de Langley" war Oberwildpfleger Heinrich des IV. Er verfasste ein Schriftstück "Master of Game" das hoch interessanten Aufschluss über die damaligen Jagdarten, das jagdbare Wild und die Hunde die zur Jagd verwendet wurden gibt. Hier werden die Hunde in drei Klassen geteilt, wobei die mittlere Klasse eine sehr genaue Beschreibung eines Hundetyps wiedergibt, welcher der späteren Bulldogge in vielen Dingen entspricht. Eines scheint jedoch sicher zu sein, dass die Bulldogge von den doggenartigen, molossoiden Hunde abstammt, die auf römischen und griechischen Friesen und Reliefs abgebildet sind. Mit Phönizischen Händlern können sie etwa im 6. Jahrhundert v. Chr auf die Insel gekommen sein, aber natürlich gibt es viele Möglichkeiten, warum Hunde in frühen Zeiten bewusst oder auch unbewusst ausgetauscht wurden. Historisch einwandfrei nachgewiesen sind die ersten der Englischen Bulldogge ähnlichen Hunde, jedoch erst seit dem 13. Jahrhundert. Wenn wir die zahlreichen und bücherfüllende Spekulationen über Entstehung und Namensgebung einfach überspringen, taucht zum 1. Mal der Name "Bulldog" in einem Brief des Mr. Preston Eaton, 1632, an Mr. George Willingham, in London auf: Der Brief ist sehr familiär gehalten und Mr. Eaton ersucht um Zusendung verschiedener Gebrauchsgegenstände, darunter auch um"Zusendung zweier guter Bulldogs, die unbedingt mit dem nächsten Schiff abgeschickt werden sollen." Offensichtlich war er sehr zufrieden mit den Hunden, denn mit dem nächsten Brief bittet er um weitere Hunde, "Kosten spielen keine Rolle, da sie diese, bei der nächsten Tierhatz leicht wieder einbringen würden". Beschrieben wird der Bulldog der alten Zeit als "ein Tier mit einem breiten Maul, kurzer Nase und massigem Schädel. Die breit gestellten Vorderbeine garantieren dem Tier einen festen Stand und die zurückgeschobene Nase ermöglicht das Atmen mit verbissenem Fang, so dass der Hund nicht loszulassen braucht um nach Luft zu schnappen". Diese körperlichen Eigenschaften waren natürlich geschätzt bei den Kämpfen. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert war in England nämlich das sogenannte "Bull Baiting" sehr beliebt. Das Bullbaiting bzw. Bullenbeissen war eine Form des Tierkampfes, der dem reinen Unterhaltungszweck der damaligen Gesellschaft diente und bei dem große Summen verwettet wurden. Speziell für diese Zwecke gezüchtete, kraftvolle Hunde kämpften gegen einen Bullen. Auch gegen Bären, Dachse und sogar Löwen wurden die „Bullenbeißer“ genannten Hunde gehetzt. Kampflust und Todesmut waren die wichtigsten Wesenseigenschaften der für die Tierhatz gezüchteten Hunde. Und dass sie dafür gezüchtet wurden, steht außer Zweifel. Es gibt genügend Literatur über dieses furchtbare "Freizeitvergnügen", welches vielen Menschen über Jahrhunderte hinweg auch als Einnahmequelle diente und in unzähligen, verachtenswerten Varianten praktiziert wurde. Doch das was beim Lesen dieser Zeitgeschichtlichen Zeugnisse und Berichte klar wird ist eines: Niemals waren es die Tiere die grausam waren. Sie handelten gemäß ihrer Instinkte, ihrer Erziehung und Prägung, die man ihnen angedeihen ließ! Die Hunde waren bei diesem grausamen Spektakel ebenso Opfer wie die Tiere, auf die sie gehetzt wurden. Viele trugen massive Verletzungen davon oder ließen, zur Belustigung der Menschen, ihr Leben im Kampf. Der Zeitgeist des 13. Jahrhunderts beinhaltete eine andere Einstellung gegenüber Gewalt, Schmerz und Tod und dem Wert eines Lebens – Tierkämpfe erschienen da nicht verwerflich. Glücklicherweise wandelte sich das Weltbild, und 1835 wurden die Hundekämpfe verboten. Doch das Schicksal der Englischen Bulldogge schien damit ebenfalls besiegelt und ihr Verschwinden nur noch eine Frage der Zeit. Doch als es fast schon zu spät war, fanden sich einige Freunde dieser mutigen, liebenswerten und charakterstarken Hunde zusammen um diese Rasse vor dem Aussterben zu bewahren. Als sich auch die englische "Society" für die Rasse zu interessieren begann, ging es mit der Zucht steil bergauf. Und rund 30 Jahre nach dem Verbot der Hundekämpfe wurde schließlich 1864 „The Bulldog Club“ gegründet – der erste Rassehunde-Club weltweit! Der erste Hund dieser Rasse, der in das neu gegründete Zuchtbuch eingetragen wurde, hieß "Adam" und wurde 1864 geboren. Bulldog Nr. 2 war bei seiner Eintragung bereits 10 Jahre alt, sowie viele Hunde der 50er Jahre des 19ten Jahrhunderts die nach und nach registriert wurden. Er verschwand zwar wieder sehr schnell, legte aber erstmals einen Rassestandard für die Englische Bulldogge fest. 11 Jahre später, also 1875 wurde der „Bulldog Club Incorporated“ gegründet, der von da ab die Zuchtregie übernahm. Die Stammbäume dieser Hunde sind aber eher interessant, als absolut zutreffend, da die Abstammung, der bei ihrer Eintragung zum Teil recht betagten Hunde, meist nur mündlich überliefert war. Die Hunde trugen außer den eigenen Namen auch die Namen ihrer Besitzer, so z.B. "Gentleman Brown" dessen Besitzer eben ein Mr. Brown war. So entstanden die ersten Zwingernamen. Auf den ersten Ausstellungen stellte der Bulldog bald eine Sehenswürdigkeit dar. Im Jahr 1860 gab es auch erstmals eine eigene Klasse für Bulldoggen. Das Interesse an der Bulldogzucht nahm rasch zu, nachdem die besten Vertreter der Rasse wie z.B. "King Dick" (der auch das erste Championat (1865) gewann), "großes Aufsehen durch ihre Ruhe und Schönheit und absolute Gutmütigkeit erregten". Im Januar 2009 kündigte der britische Kennel Club endlich eine grundlegende Revision seines Standards an. In Zukunft soll die Gesundheit und das Wohlergehen der Hunde im Mittelpunkt stehen. Deshalb soll auf übertriebene Merkmale wie zu kurze Nase, zu große Köpfe, besonders faltiges Gesicht, zu kurze Läufe verzichtet und eine nachhaltige Verbesserung der Atmung sichergestellt werden. Auch sollten Maßnahmen ergriffen werden, die zu einem Rückgang der Kaiserschnittquote, der Fruchtbarkeitsprobleme und der Welpensterblichkeit führen sollen. Der dabei als Entwurf zur Diskussion vorgelegte Interimsstandard stieß bei einigen Züchtern auf massiven Widerstand, weshalb unter anderem eine Petition unterstützt wurde. Ihrer Auffassung nach sei der Bulldog gesund und bedürfe keines geänderten Standards. Der Kennel Club verabschiedete dennoch im Oktober 2009 diesen jetzt verbindlichen neuen Standard. Die FCI hat diesen Standard am 13. Oktober 2010 übernommen. der Charakter Wer sie einmal genossen hat will sie nie wieder missen - die Liebe einer Englischen Bulldogge! Herrchen und Frauchen der Englischen Bulldogge kennen die Vorzüge ihres Hundes und schätzen und lieben ihren Vierbeiner dafür. Die Beziehung zwischen einer Englischen Bulldogge und ihrem Menschen kann man eher als Passion denn als Liebe bezeichnen. Ein Engländer verlangt den ganzen Tag über nach Zärtlichkeit, Zuwendung, Liebe - „ein bisschen kuscheln, ein bisschen schmußen und kraulen... wunderbar!" Diese überaus große Liebe ist manchmal mit großem, überschwänglichem Körpereinsatz verbunden. Wer schon einmal mit einer Englischen Bulldogge gekuschelt hat, weiß was ich meine. Um uns seine Liebe und sein Wohlempfinden zu beweisen mutiert der Engländer hin und wieder zum regelrechten Clown. Dann wird gegrunzt, geächzt, ganze Kissenberge fliegen durchs Zimmer, Kuscheldecken werden zum Hundeburito umfunktioniert und schließlich wird ein Blick in Richtung Besitzer geworfen ob diese denn auch lachen müssen. Die Zuneigung beruht ganz auf Gegenseitigkeit, den in solchen Momentan fließt das Engländer-Besitzer Herz über vor Liebe für ihren Hund. Wobei wir bei einem essenziellen Punkt wären: Zurückweisungen verstören diesen Hund! Damit kann ein Engländer nicht umgehen, es scheint gerade so als würde seine kleine Seele durch Ablehnung Schaden nehmen. (als Ablehnung wird allerdings auch das vorenthalten eines Stückes Käse oder einer Nudel, gewertet. Zumindest aus Sicht so mancher Bulldoggen) Wobei wir bereits beim nächsten Punkt sind. Ungewöhnlich für einen ehemals zum Bullbiting gezüchteten Rasse, aber wahr: Die Englische Bulldogge verträgt keine Gewalt! Wer meint ihr mit typischer Schäferhundeplatzmanier begegnen zu können, bricht schnell das Vertrauen seiner Knutschkugel. Die Englische Bulldogge ist freundlich, aber nie unterwürfig. Sie besitzt einen festen Charakter und Würde. (diese Würde macht aber einen großen Sprung aus dem Fenster wenn Kinder mit von der Partie sind. :) ) Die zuvorkommende, sehr geduldige Englische Bulldogge schraubt ihre Kräfte in der Gegenwart von Kindern zurück. Achten Sie nur darauf, dass sie mit den Kleinen nicht bis zur völligen Erschöpfung spielt. Hündinnen sind meistens etwas sanfter als Rüden – allerdings sind die Jungs schreckliche Mama bzw Fraulikuschler. Zurück zur Würde, gerade das ist es was ihre Besitzer an ihr schätzen, ihren Stolz, ohne heuchlerisch zu sein, mit einem Hauch britischem Snobs. Nähert sich ein Fremder, zeigt sie sich bestimmt, wachsam, aber nicht aggressiv. Lässt Herrchen oder Frauchen den Besucher dann ein, wird sie gleich freundlich - der Gast nimmt das allerdings oft nicht sofort wahr, denn sie schnaubt und runzelt die Augenbrauen. Artgenossen gegenüber ist sie tolerant, vorausgesetzt, diese bleiben friedlich; andernfalls weiß sie sich sehr wohl zu verteidigen. Der englischen Bulldogge sagt man einen gewissen Sinn für Humor nach. Mit ihrer Mimik, ihren Possen und Posen erheitert sie die Zweibeiner immer wieder aufs neue. Wie sie dasteht, mit ihrem hohen Hinterteil, die Pfoten platt auf den Boden gedrückt, und ihrer verdrießlichen Miene ... Wenn Sie dann lachen, ihr Komplimente machen und sie loben, macht sie vor Freude Bocksprünge und stellt ihr Temperament und ihre Dynamik unter Beweis. Die englische Bulldogge kann problemlos in einer Stadtwohnung gehalten werden. (Aufzug ist hierfür Voraussetzung!! Keine Hunderasse ist für mehrere Stockwerke Treppensteigen geeignet) Was für sie zählt, ist nur die Nähe ihres Menschen. Aber auf den täglichen Spaziergängen bekommt sie Bewegung und soziale Kontakte - - wobei Bulldoggen hier mit anderen Bulldoggen immer etwas körperbetonter spielen als z.B mit einem Labrador und vor allem lauter - Sie schätzt auch ein eigenes, möglichst bequemes Plätzchen. Das Zusammenleben mit einer anderen Bulldogge würde ihr Glück perfekt machen. Die beiden spielen dann ausgiebig miteinander und trainieren dabei Körper und Kondition. In den letzten Jahren und Jahrzehnten stand die Englische Bulldogge immer wieder aus ganz anderen Gründen im Focus der Aufmerksamkeit: Durch die züchterische Übertypisierung bestimmter Merkmale – wie der kurzen Schnauze und der zurückliegenden Nase, der schmalen Hüfte und der breiten Brust – entwickelte sich die Rasse in eine sehr bedenkliche Richtung, die nicht zum Wohl des Hundes war. Wer sich für eine Englische Bulldogge interessiert, trägt daher eine ganz besonders hohe Verantwortung.
Herkunft und Geschichte des faltigen Gentleman´s Die englische Bulldogge, in England einfach "Bulldog" genannt, gilt seit langer Zeit als der englische Nationalhund Die Geschichte dieser Rasse ist lang und alles andere als romantisch. Ein Kenner und Freund des Bulldogs schreibt in der Zeitung "Field", dass 1871 eine große aber erfolglose Debatte über die Abstammung des Bulldogs stattgefunden habe. Es wurde die Frage aufgeworfen ob der Mastiff oder der Bulldog die ältere Rasse sei. Allgemein wurde angenommen, dass beide Rassen zur etwa gleichen Zeitpunkt aus demselben Ursprung hervor gegangen waren. Viele alte Dichter erwähnen einen starken, mutigen Hund "Allan of Chancer" und seine Verwendung bei der Raubtierjagd. Der Name dieser ausgestorbenen Rasse wird verschieden genannt: Alan, Alande, Alant, Alaun, Alauntt und Allan. "Cotgreve" veröffentlicht in seinem französisch - englischen Wörterbuch im Jahre 1632 eine Erklärung über den Allan, den er als Metzgerhund bezeichnet, der den Schlächtern dazu dient ihre wilden Ochsen zu treiben und das Vieh in den Ställen zu bewachen. Edmond de Langley" war Oberwildpfleger Heinrich des IV. Er verfasste ein Schriftstück "Master of Game" das hoch interessanten Aufschluss über die damaligen Jagdarten, das jagdbare Wild und die Hunde die zur Jagd verwendet wurden gibt. Hier werden die Hunde in drei Klassen geteilt, wobei die mittlere Klasse eine sehr genaue Beschreibung eines Hundetyps wiedergibt, welcher der späteren Bulldogge in vielen Dingen entspricht. Eines scheint jedoch sicher zu sein, dass die Bulldogge von den doggenartigen, molossoiden Hunde abstammt, die auf römischen und griechischen Friesen und Reliefs abgebildet sind. Mit Phönizischen Händlern können sie etwa im 6. Jahrhundert v. Chr auf die Insel gekommen sein, aber natürlich gibt es viele Möglichkeiten, warum Hunde in frühen Zeiten bewusst oder auch unbewusst ausgetauscht wurden. Historisch einwandfrei nachgewiesen sind die ersten der Englischen Bulldogge ähnlichen Hunde, jedoch erst seit dem 13. Jahrhundert. Wenn wir die zahlreichen und bücherfüllende Spekulationen über Entstehung und Namensgebung einfach überspringen, taucht zum 1. Mal der Name "Bulldog" in einem Brief des Mr. Preston Eaton, 1632, an Mr. George Willingham, in London auf: Der Brief ist sehr familiär gehalten und Mr. Eaton ersucht um Zusendung verschiedener Gebrauchsgegenstände, darunter auch um "Zusendung zweier guter Bulldogs, die unbedingt mit dem nächsten Schiff abgeschickt werden sollen." Offensichtlich war er sehr zufrieden mit den Hunden, denn mit dem nächsten Brief bittet er um weitere Hunde, "Kosten spielen keine Rolle, da sie diese, bei der nächsten Tierhatz leicht wieder einbringen würden". Beschrieben wird der Bulldog der alten Zeit als "ein Tier mit einem breiten Maul, kurzer Nase und massigem Schädel. Die breit gestellten Vorderbeine garantieren dem Tier einen festen Stand und die zurückgeschobene Nase ermöglicht das Atmen mit verbissenem Fang, so dass der Hund nicht loszulassen braucht um nach Luft zu schnappen". Diese körperlichen Eigenschaften waren natürlich geschätzt bei den Kämpfen. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert war in England nämlich das sogenannte "Bull Baiting" sehr beliebt. Das Bullbaiting bzw. Bullenbeissen war eine Form des Tierkampfes, der dem reinen Unterhaltungszweck der damaligen Gesellschaft diente und bei dem große Summen verwettet wurden. Speziell für diese Zwecke gezüchtete, kraftvolle Hunde kämpften gegen einen Bullen. Auch gegen Bären, Dachse und sogar Löwen wurden die „Bullenbeißer“ genannten Hunde gehetzt. Kampflust und Todesmut waren die wichtigsten Wesenseigenschaften der für die Tierhatz gezüchteten Hunde. Und dass sie dafür gezüchtet wurden, steht außer Zweifel. Es gibt genügend Literatur über dieses furchtbare "Freizeitvergnügen", welches vielen Menschen über Jahrhunderte hinweg auch als Einnahmequelle diente und in unzähligen, verachtenswerten Varianten praktiziert wurde. Doch das was beim Lesen dieser Zeitgeschichtlichen Zeugnisse und Berichte klar wird ist eines: Niemals waren es die Tiere die grausam waren. Sie handelten gemäß ihrer Instinkte, ihrer Erziehung und Prägung, die man ihnen angedeihen ließ! Die Hunde waren bei diesem grausamen Spektakel ebenso Opfer wie die Tiere, auf die sie gehetzt wurden. Viele trugen massive Verletzungen davon oder ließen, zur Belustigung der Menschen, ihr Leben im Kampf. Der Zeitgeist des 13. Jahrhunderts beinhaltete eine andere Einstellung gegenüber Gewalt, Schmerz und Tod und dem Wert eines Lebens – Tierkämpfe erschienen da nicht verwerflich. Glücklicherweise wandelte sich das Weltbild, und 1835 wurden die Hundekämpfe verboten. Doch das Schicksal der Englischen Bulldogge schien damit ebenfalls besiegelt und ihr Verschwinden nur noch eine Frage der Zeit. Doch als es fast schon zu spät war, fanden sich einige Freunde dieser mutigen, liebenswerten und charakterstarken Hunde zusammen um diese Rasse vor dem Aussterben zu bewahren. Als sich auch die englische "Society" für die Rasse zu interessieren begann, ging es mit der Zucht steil bergauf. Und rund 30 Jahre nach dem Verbot der Hundekämpfe wurde schließlich 1864 „The Bulldog Club“ gegründet – der erste Rassehunde-Club weltweit! Der erste Hund dieser Rasse, der in das neu gegründete Zuchtbuch eingetragen wurde, hieß "Adam" und wurde 1864 geboren. Bulldog Nr. 2 war bei seiner Eintragung bereits 10 Jahre alt, sowie viele Hunde der 50er Jahre des 19ten Jahrhunderts die nach und nach registriert wurden. Er verschwand zwar wieder sehr schnell, legte aber erstmals einen Rassestandard für die Englische Bulldogge fest. 11 Jahre später, also 1875 wurde der „Bulldog Club Incorporated“ gegründet, der von da ab die Zuchtregie übernahm. Die Stammbäume dieser Hunde sind aber eher interessant, als absolut zutreffend, da die Abstammung, der bei ihrer Eintragung zum Teil recht betagten Hunde, meist nur mündlich überliefert war. Die Hunde trugen außer den eigenen Namen auch die Namen ihrer Besitzer, so z.B. "Gentleman Brown" dessen Besitzer eben ein Mr. Brown war. So entstanden die ersten Zwingernamen. Auf den ersten Ausstellungen stellte der Bulldog bald eine Sehenswürdigkeit dar. Im Jahr 1860 gab es auch erstmals eine eigene Klasse für Bulldoggen. Das Interesse an der Bulldogzucht nahm rasch zu, nachdem die besten Vertreter der Rasse wie z.B. "King Dick" (der auch das erste Championat (1865) gewann), "großes Aufsehen durch ihre Ruhe und Schönheit und absolute Gutmütigkeit erregten". Im Januar 2009 kündigte der britische Kennel Club endlich eine grundlegende Revision seines Standards an. In Zukunft soll die Gesundheit und das Wohlergehen der Hunde im Mittelpunkt stehen. Deshalb soll auf übertriebene Merkmale wie zu kurze Nase, zu große Köpfe, besonders faltiges Gesicht, zu kurze Läufe verzichtet und eine nachhaltige Verbesserung der Atmung sichergestellt werden. Auch sollten Maßnahmen ergriffen werden, die zu einem Rückgang der Kaiserschnittquote, der Fruchtbarkeitsprobleme und der Welpensterblichkeit führen sollen. Der dabei als Entwurf zur Diskussion vorgelegte Interimsstandard stieß bei einigen Züchtern auf massiven Widerstand, weshalb unter anderem eine Petition unterstützt wurde. Ihrer Auffassung nach sei der Bulldog gesund und bedürfe keines geänderten Standards. Der Kennel Club verabschiedete dennoch im Oktober 2009 diesen jetzt verbindlichen neuen Standard. Die FCI hat diesen Standard am 13. Oktober 2010 übernommen. zur Geschichte der englischen Bulldogge gibt es ein tolles Buch: Bulldogs in Geschichte und Gegenwart von Christoph Jung der Charakter Wer sie einmal genossen hat will sie nie wieder missen - die Liebe einer Englischen Bulldogge! Herrchen und Frauchen der Englischen Bulldogge kennen die Vorzüge ihres Hundes und schätzen und lieben ihren Vierbeiner dafür. Die Beziehung zwischen einer Englischen Bulldogge und ihrem Menschen kann man eher als Passion denn als Liebe bezeichnen. Ein Engländer verlangt den ganzen Tag über nach Zärtlichkeit, Zuwendung, Liebe - „ein bisschen kuscheln, ein bisschen schmußen und kraulen... wunderbar!" Diese überaus große Liebe ist manchmal mit großem, überschwänglichem Körpereinsatz verbunden. Wer schon einmal mit einer Englischen Bulldogge gekuschelt hat, weiß was ich meine. Um uns seine Liebe und sein Wohlempfinden zu beweisen mutiert der Engländer hin und wieder zum regelrechten Clown. Dann wird gegrunzt, geächzt, ganze Kissenberge fliegen durchs Zimmer, Kuscheldecken werden zum Hundeburito umfunktioniert und schließlich wird ein Blick in Richtung Besitzer geworfen ob diese denn auch lachen müssen. Die Zuneigung beruht ganz auf Gegenseitigkeit, den in solchen Momentan fließt das Engländer-Besitzer Herz über vor Liebe für ihren Hund. Wobei wir bei einem essenziellen Punkt wären: Zurückweisungen verstören diesen Hund! Damit kann ein Engländer nicht umgehen, es scheint gerade so als würde seine kleine Seele durch Ablehnung Schaden nehmen. (als Ablehnung wird allerdings auch das vorenthalten eines Stückes Käse oder einer Nudel, gewertet. Zumindest aus Sicht so mancher Bulldoggen) Wobei wir bereits beim nächsten Punkt sind. Ungewöhnlich für einen ehemals zum Bullbiting gezüchteten Rasse, aber wahr: Die Englische Bulldogge verträgt keine Gewalt! Wer meint ihr mit typischer Schäferhundeplatzmanier begegnen zu können, bricht schnell das Vertrauen seiner Knutschkugel. Die Englische Bulldogge ist freundlich, aber nie unterwürfig. Sie besitzt einen festen Charakter und Würde. (diese Würde macht aber einen großen Sprung aus dem Fenster wenn Kinder mit von der Partie sind. :) ) Die zuvorkommende, sehr geduldige Englische Bulldogge schraubt ihre Kräfte in der Gegenwart von Kindern zurück. Achten Sie nur darauf, dass sie mit den Kleinen nicht bis zur völligen Erschöpfung spielt. Hündinnen sind meistens etwas sanfter als Rüden – allerdings sind die Jungs schreckliche Mama bzw Fraulikuschler. Zurück zur Würde, gerade das ist es was ihre Besitzer an ihr schätzen, ihren Stolz, ohne heuchlerisch zu sein, mit einem Hauch britischem Snobs. Nähert sich ein Fremder, zeigt sie sich bestimmt, wachsam, aber nicht aggressiv. Lässt Herrchen oder Frauchen den Besucher dann ein, wird sie gleich freundlich - der Gast nimmt das allerdings oft nicht sofort wahr, denn sie schnaubt und runzelt die Augenbrauen. Artgenossen gegenüber ist sie tolerant, vorausgesetzt, diese bleiben friedlich; andernfalls weiß sie sich sehr wohl zu verteidigen. Der englischen Bulldogge sagt man einen gewissen Sinn für Humor nach. Mit ihrer Mimik, ihren Possen und Posen erheitert sie die Zweibeiner immer wieder aufs neue. Wie sie dasteht, mit ihrem hohen Hinterteil, die Pfoten platt auf den Boden gedrückt, und ihrer verdrießlichen Miene ... Wenn Sie dann lachen, ihr Komplimente machen und sie loben, macht sie vor Freude Bocksprünge und stellt ihr Temperament und ihre Dynamik unter Beweis. Die englische Bulldogge kann in einer Stadtwohnung gehalten werden. (Aufzug ist hierfür Voraussetzung!! Keine Hunderasse ist für mehrere Stockwerke Treppensteigen geeignet) Was für sie zählt, ist nur die Nähe ihres Menschen. Aber auf den täglichen Spaziergängen bekommt sie Bewegung und soziale Kontakte - - wobei Bulldoggen hier mit anderen Bulldoggen immer etwas körperbetonter spielen als z.B mit einem Labrador und vor allem lauter - Sie schätzt auch ein eigenes, möglichst bequemes Plätzchen. Das Zusammenleben mit einer anderen Bulldogge würde ihr Glück perfekt machen. Die beiden spielen dann ausgiebig miteinander und trainieren dabei Körper und Kondition.